Die Schlacht fand am 18. Juni 1815 in der Nähe des damals niederländischen Dorfes Waterloo statt. Der britische General Wellington besiegte gemeinsam mit dem preussischen Generalfeldmarschall Blücher Napoleons Armee und schickte den Korsen in die Verbannung.
Auf der Atlantikinsel St. Helena erlebte Napoleon sein endgültiges Waterloo: Er starb, fiel womöglich dem Bakterium Helicobacter pylori zum Opfer. Zwei Haare stützten zwar Verschwörungstheorien, wonach er mit Arsen vergiftet worden sei, doch erwiesen ist lediglich, dass sein Hut heute im Deutschen Historischen Museum ausgestellt ist.
Der Name Waterloo, mittlerweile ein Synonym für eine vernichtende Niederlage, überlebte in vielfältiger Art und Weise. Er inspirierte Songwriter (Abba 1974) und war weltweit Namensgeber für über zwei Dutzend Städte. In London tragen ein Bahnhof und eine U-Bahn-Station den Namen, sehr zum Ärger der französischen Regierung. Sie verlangte eine Umbenennung, vergebens. Kapitulieren ist nicht britisch. Weniger standhaft waren die Belgier. Auf Druck von Paris schmolzen sie 180’000 neue Euro-Münzen ein, die an Waterloo erinnerten.
Erhalten blieb uns auch das legendäre Filet Wellington, das sich der Freimaurer Wellington angeblich nach der Schlacht servieren liess. Nebst dem Filet im Teig bescherte Waterloo der Nachwelt auch den edlen Margaux Château Palmer, der es 1961 auf 99 Parker-Punkte brachte. Wellington hatte das französische Weingut seinem treuen General Charles Palmer geschenkt. Trotz enormer Anstrengungen erlebte dieser in den Rebbergen von Bordeaux ein finanzielles Waterloo. Gebodigt hatten ihn weder die Reblaus noch desertierte französische Soldaten, sondern die Bank, die ihm die Verlängerung der Hypothek verweigerte.
Nathan Mayer Rothschild war der Warren Buffett seiner Zeit und der grösste Financier des britischen Imperiums. Einige Autoren warfen ihm vor, dass er dank besseren Nachrichtenverbindungen früher von Napoleons Niederlage erfuhr und diesen Informationsvorteil an der Londoner Börse ausnutzte. Einer seiner Bankkunden, der Dichter und Journalist Heinrich Heine, notierte in seinem Buch «Lutetia» voller Bewunderung: «Geld ist der Gott unserer Zeit und Rothschild sein Prophet.»
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