Fahrad Afshar, Präsident der Koordination Islamischer Organisationen Schweiz (KIOS) kommentiert das Attentat in Orlando: «Der Islam toleriert generell keinen Austausch von Zärtlichkeiten und Intimitäten in der Öffentlichkeit, weder hetero- noch homosexuelle». Rechtfertigt er indirekt das Massaker?
Lieber Herr Afshar, religiöse und beliebig interpretierbare Schriften aus dem 6. Jahrhundert stehen bei uns nicht über der Verfassung. Bei uns ist Religion Privatsache wie Kuchenbacken oder Marathonlaufen. Es geht Sie überhaups nichts an, wenn ihre Nachbarin eine Lesbe, ihr Briefträger ein Homosexueller oder die Pizza von einem Ladyboy ausgeliefert wird.
Wenn Ihnen das nicht gefällt, müssen sie es trotzdem ertragen. Wenn Sie es nicht ertragen, steht es Ihnen frei, in eins der ca. 50 muslimischen Länder auszuwandern, die in den letzten 100 Jahren kein einziges Patent von Bedeutung angemeldet haben, weil sie an ihrer rückständigen und fortschrittsfeindlichen Religion gescheitert sind.
Ihre Anhänger migrieren in eine bessere Welt, aber diese Welt bietet eben gerade deshalb eine bessere Zukunft, weil wir nach blutigen Auseinandersetzungen eine säkularisierte Gesellschaft erschaffen haben, die Freiheitsrechte garantiert. Dazu gehört auch, dass sich Homosexuelle auf den Strassen küssen. Wir sind stolz auf unsere Freiheitsrechte! Wenn sich zwei Homosexuelle oder Lesben auf der Strasse küssen, ist das gelebte Freiheit.
Nachtrag: Auch für Herr Afshar gilt die Meinungsfreiheit. Sie gilt auch für mich. Weil er seine Aussage im Zusammenhang mit den Morden in Orlando macht, rechtfertigt er indirekt dieses Massaker und giesst Oel ins Feuer. Sat 1/NRW berichtete am 16. Januar 2016 über den Versuch zweier Nordafrikaner in Dortmund zwei Transvestiten zu steinigen. Genau deshalb sind die WORTE von Herrn Afshar verantwortungslos. Er weiss genau, dass er damit religiöse Fanatiker zu TATEN animiert. Jede Gesellschaft verliert, was sie nicht verteidigt.