041 Blick »Dinner für alle«

Dinner für alle

Kaiser Domitian, ein paranoider Rambo der römischen Antike, führte nicht nur Krieg gegen iranische Reitervölker, korrupte Beamte, Atheisten, lesbische Priesterinnen und homosexuelle Senatoren, sondern auch gegen den Dichtestress in Roms Gassen.

Die zahlreichen Garküchen erschwerten ein Durchkommen. Es war nicht die Qualität der gesalzenen Erbsen und Gemüsesuppen, die beinahe die ganze Bevölkerung zu den Strassenkantinen trieb, sondern der Umstand, dass die Unterschicht in ihren kleinen Mietwohnungen keine Feuerstellen zum Kochen hatte und Brennholz eh den Reichen vorbehalten war. Wollte man eine warme Mahlzeit, war man auf die privat betriebenen Imbissbuden angewiesen.

Garküchen breiteten sich entlang der Handelswege aus. An Grossanlässen wie den Spielen im Circus Maximus oder an den Olympischen Spielen waren die Fleischspiesse und Pasteten nicht mehr wegzudenken. Beim Bau des Regensburger Doms vor 700 Jahren versorgten bereits «dampfende Würstchenbuden» die Bauarbeiter. Zwischen zwei Brothälften eingeklemmt wurde der Imbiss später zum Hotdog.

Die Geschichte der antiken Garküchen bis zur McDonald’s-Systemgastronomie zeigt die Veränderungen in der Ernährung einer zunehmend mobilen Gesellschaft.

Da wir uns heute einbilden, immer weniger Zeit zu haben und googeln müssten, wie man ein Spiegelei brät, sind Strassenküchen auch in der westlichen Welt wieder im Trend. Sie stillen unsere Sehnsucht nach exotischen Ferienzielen, wo Street Food immer noch zum Stadtbild gehört wie damals im alten Rom.

Ärger macht den Freiluft-Gastronomen nicht mehr der Kaiser, sondern der Dichtestress im Paragrafen-Dschungel einer regulierungswütigen Bürokratie. Als die thailändische Regierung vor zwei Jahren die Strassenküchen in Bangkok verbot, musste sie bereits am nächsten Tag zurückkrebsen. Denn günstiger Street Food ist für die Bevölkerung Asiens unverzichtbar.

Und Kaiser Domitian? Hatte er Erfolg? Er wurde ermordet, nicht von einer zornigen Strassenköchin, sondern von freigelassenen Sklaven und Gladiatoren. Im Auftrag seiner Ehefrau Domitia Longina, die zu Recht um ihr Leben fürchtete.


© Englisch translation by Adrian McDonalds, KXan36, Dallas, USA


The Emperor Domitian, a paranoid Rambo Roman antiquity, not only led the war against Iranian horse-people, corrupt officials, atheists, lesbian priestesses, and gay senators, but also against the sealing stress in Rome’s streets.

The numerous food stalls difficult one to get Through. It was not the quality of the salted peas and vegetable soups, the drive to nearly the whole population of the street canteens, but the fact that it had under-layer in your small rental apartments have no fire for cooking and firewood was always reserved for the Wealthy. You wanted a hot meal, we had to rely on the privately operated food stalls.

food stalls spread along the trade routes. At large events like the Games in the Circus Maximus or the Olympic Games, the meat kebabs and pies were an indispensable part. During the construction of the Regensburg Cathedral 700 years ago steaming stalls of Sausages-served already “” the construction worker. Between two bread halves, the Snack bar was clamped later to the hot Dog.

The history of ancient food stalls up to the McDonald’s system gastronomy shows the changes in the diet of an increasingly mobile society.

As we imagine today to have less and less time and Google would have to how to fry an Egg, are the street kitchens in the Western world back in the Trend. You are breast-feeding goals, our longing for an exotic holiday, where Street Food is still in the city, like the time in ancient Rome.

Anger makes the free air-restaurateurs no longer the Emperor, but the sealing stress in the paragraph jungle of a regulation-happy bureaucracy.

the Thai government two years ago, the street kitchens in Bangkok ban, she had to cancers already back the next day. For more affordable Street Food for the population of Asia is indispensable.

And the Emperor Domitian? He had success? He was murdered not by an angry street cook, but of freed slaves and gladiators. On behalf of his wife, Domitia Longina, the feared right to your life.

040 Blick »Die Wetterhexe« dt./engl.

Zuerst kam der Regen. Neun Monate lang. Die Menschen klagten und beteten. Dann kam die Hitze, elf Monate lang, sie war ungewöhnlich stark, «glühend und schrecklich», wie ein Chronist im Jahr 1540 berichtete, mit Temperaturen von weit über 40 Grad. In Italien war es bereits im Winter wärmer gewesen als normalerweise im Hochsommer. Ganze Seen trockneten aus, in Basel konnte man an einigen Stellen den Rhein zu Fuss überqueren, Wälder brannten, Felder verkümmerten, Ernten fielen aus, das Vieh verendete auf den Weiden, in Europa verdursteten über zehntausend Menschen, viele kollabierten bei der Feldarbeit, die Nahrungsmittelpreise schossen in die Höhe, Mord und Totschlag waren die Folge.

In über 300 Chroniken wird Europas grösste Naturkatastrophe detailliert geschildert. Das meteorologische Phänomen übertraf alle späteren Hitzesommer bei weitem.

Da man damals davon ausging, dass alles im Leben einen Sinn hat und einer gewissen Logik folgt, suchte man nach einer Ursache. Wer war dafür verantwortlich? Wer zum Teufel hatte gesündigt? Wen hatte Satan als Werkzeug für diesen «Wetterzauber» benutzt? Das musste eine Hexe sein, die sich mit schwarzer Magie auskannte.

Die Wahl fiel auf die 50-jährige Prista Frühbottin. Sie verkehrte mit Menschen am Rande der Gesellschaft und gehörte somit zu den üblichen Verdächtigen. Am 29. Juni 1540 wurde sie in Wittenberg wegen angeblichem «Wetterzauber» und dem Vergiften der Weiden zusammen mit ihrem Sohn verhaftet. Sie wurden Opfer der damals populären Hexenprozesse. Zusammen mit zwei anderen «teuflischen Gesellen» schmiedete man sie an Eichenbalken. Sie wurden «geschmäucht und abgedörrt», bis nur noch ein Häufchen Asche übrig blieb.

Die angebliche «Wetterzauberin» erlangte eine gewisse Berühmtheit. Selbst Martin Luther erwähnte sie in einem Brief an seine Ehefrau und nannte die Hexenverbrennung «nichts Neues, weil auch in diesen Landen der Teufel tobt», und bezeichnete die Hinrichtung als «Gottes Strafe für die Verachtung seines lieben Wortes».

Es dauerte 473 Jahre, bis der Rat der Stadt Wittenburg Prista Frühbottin und ihre Familie rehabilitierte.


© Englisch translation by Adrian McDonalds, KXan36, Dallas, USA


First, the rain came. For nine months. The people complained and prayed. Then the heat came, for eleven months, she was unusually strong, “glowing and terrible,” as a chronicler in the year 1540 reported, with temperatures well over 40 degrees. In Italy, it was already warmer in the Winter than it normally is in the height of summer. All the lakes dried up, and in Basel one could cross in some Places the Rhine on foot, forests burned, fields, stunted Crops were lost, cattle dead in the pastures, in Europe, thousands of people, many collapsed working in the field of thirst and ten, the food prices shot up, murder and mayhem were the result.

In more than 300 Chronicles is described by Europe’s largest natural disaster in detail. The meteorological phenomenon exceeded all of the later heat of the summer by far.

Since it was at the time, that everything in life has a meaning and a certain logic follows, they looked for a cause. Who was responsible? Who the hell had sinned? Who had used Satan as a tool for “weather magic”? This had to be a witch who was familiar with black magic.

The choice fell on the 50-year-old Prista Frühbottin. You consorted with people on the margins of society, making it one of the usual Suspects. 29. June, 1540, she was arrested in Wittenberg due to alleged “weather magic” and the Poison of the pastures together with their son. They were victims of the then-popular witch trials. Together with two other “devious bachelor” was forged to oak beams. They were geschmäucht “and abgedörrt” until only a pile of ash remained.

The alleged “Weather witch” gained a certain notoriety. Even Martin Luther is mentioned in a letter to his wife and called to the witch-burning “is nothing New, because even in this Land of the devil is raging,” and described the execution as “God’s punishment for the contempt of his love word”.

It lasted for 473 years, until the Council of the city of Wittenburg Prista Frühbottin and your family rehabilitated.

Claude Cueni (63) is a writer and lives in Basel. He writes every second Friday of the VIEWS.

39 Blick »Zu wenig Planet« dt./engl.

 


© Blick 28. Juni 2019 / Folge 39


Vor rund 70’000 Jahren schrumpfte die Weltbevölkerung aufgrund eines Temperatursturzes auf einige Tausend Exemplare. Nach der erneuten Klimaerwärmung hatte der Mensch die Möglichkeit, sesshaft zu werden, Ackerbau und Viehzucht zu betreiben, Vorräte anzulegen und sich fleissig zu vermehren.

Als Julius Cäsar die Helvetier bei Bibracte zur Umkehr zwang, lebten bereits rund 250 Millionen Menschen auf der Erde, zu Beginn des 17. Jahrhunderts waren es 500 Millionen. Ernteausfälle, Hungersnöte, Seuchen und Kriege verhinderten einen weiteren Zuwachs. Das änderte sich im 19. Jahrhundert dank der industriellen Revolution, Fortschritten in der Medizin und Ertragssteigerungen in der Landwirtschaft.

Als Winston Churchill 1965 starb und die Rolling Stones die Berliner Waldbühne zertrümmerten, hatte sich die Weltbevölkerung auf rund 3,3 Milliarden mehr als versechsfacht. Heute zählt die Uno 7,7 Milliarden und sagt für 2050 9,7 Milliarden voraus.

Es versteht sich von selbst, dass alle umwelt- und klimapolitischen Massnahmen verpuffen, wenn die Weltbevölkerung in diesem Tempo weiterwächst.

Mehr Menschen verbrauchen mehr Ressourcen. Ein Mangel führt zu Krieg. Ein Überschuss an jungen Männern sowieso.

Weltweit hat eine Frau im Schnitt 2,5 Geburten, in Afrika sind es 4,4. Hätten diese Frauen die Wahl, schreibt die Gates-Stiftung, wäre das Bevölkerungswachstum um dreissig Prozent reduziert. Doch wegen Armut, mangelnder Bildung und weil in etlichen Drittweltländern Kinderreichtum ein Statussymbol ist, sind viele Bemühungen vergebens. Während in Grossbritannien 92,6 Prozent aller Frauen Verhütungsmittel benutzen, sind es im Südsudan lediglich 4 Prozent. Bill Gates sagt: «Kein Geld dieser Welt kann Afrika retten, nur Geburtenkontrolle.»

Im Gegensatz zur privaten Entwicklungshilfe zerstören staatliche Hilfsmassnahmen aus dem Westen oft das einheimische Gewerbe, füllen die Taschen korrupter Regierungen und besänftigen das schlechte Gewissen der Geberländer. An der demografischen Entwicklung ändert sich nichts.

Ein Uno-Botschafter nennt sie deshalb eine «tickende Zeitbombe». Das ist nicht Science-Fiction, das ist Mathematik.


column by Claude Cueni about the population growth

Translation by Adrian McDonald


In Front of around 70’000 years, the world population shrank due to a temperature fall to a few Thousand copies. After re-warming the person had the opportunity to settle down to grow Crops and livestock, inventories and multiply diligently.

When Julius Caesar forced the helvetii at Bibracte to repentance, lived around 250 million people on the earth, at the beginning of the 17th century. Century, there were 500 million. Crop failures, famines, pestilence and wars prevented a further increase. This changed in the 19th century. Century thanks to the industrial Revolution, advances in medicine and increases in yield in agriculture.

died As Winston Churchill in 1965 and the Rolling Stones, the Berlin forest stage smashed, had six times the world’s population, approximately 3.3 billion more than. Today, the UN counts 7.7 billion, and predicts that by 2050, 9.7 billion.

It goes without saying that all of the environmental and climate fizzle policy measures, when the world population is growing at this rate.

more and More people consume more resources. A deficiency leads to war. A Surplus of young men anyway.

in the World, a woman on average has 2.5 births in Africa is 4.4. These women had the choice, writes the Gates Foundation, would be to reduce the population growth of thirty percent. However, due to poverty, lack of education and because in many third world countries, children are wealth, a status symbol, are a lot of efforts in vain. While in the UK, 92.6 percent of all women use contraception, in South Sudan, only 4 per cent. Bill Gates says: “No money in the world can save Africa, only birth control.”

In contrast to the private development aid destroy the state aid measures from the West, often the local business, filling the pockets of corrupt governments and appease the bad Conscience of the donor countries. To the demographic development, nothing will change.

A UN Ambassador she calls, a “ticking time bomb”. This is not Science Fiction, this is mathematics.

38 Blick »Nach uns die Sintflut« dt./engl.


Claude Cueni about the destruction of the environment

Translation: Adrian McDonalds

“is Constantly tormented of the earth,” said the Roman officer Pliny, as he had to watch as a mine Manager, as slaves in Spanish mines, the Rock is perforated, until it crashed like a porous bone and down to the valley thundered. “As the winner, you can look to the fall of nature.”

Around eighty thousand tons of lead picked up by the Romans every year, from the ground to water pipes and kitchenware, although you could detect the toxicity of yellow-grey skin of the miners. Also for the manufacture of linen dresses you used toxic substances, many of the workers died of lung cancer and tuberculosis. Waste disposed of in rivers, how is that even today in many third world countries. The expanding settlements they cleared all the forests, the eroded soil, Floods were the result.

the stench in the streets

That dirty air, rivers full of feces and contaminated soil make people sick, and then we knew already in ancient Rome. You got annoyed, but mostly about the putrid stench that wafted through the alleys.

Pliny wrote: “We are poisoning yourself what makes us live.” He came to the conclusion that the human nature is detrimental for so long, until it hurt him.

this Is so? In the 20-million metropolis of New Delhi, the toxic exceed on some days steam the of the WHO set the red line to the fifty-fold. Often the Smog engulfs the lunch time, the sun’s light. In the list of the cities with the highest air pollution, we find six Indian cities. However, the country has excellent engineers, physicists, and chemists.

nature exploiters and anti-social

Also in lung surgeons report an increase in the number of broken lungs. While the climate is still about the causes will be discussed, the opinions on the subject of environmental pollution are unanimous.

In their After-me-the-deluge mentality of different industrial natural exploiters of anti-social, leave their garbage everywhere. Improvement is not in sight. More likely, the optimization of the human genome is more likely, so that man is similarly resistant as the rats of Chernobyl.

 


Nach uns die Sintflut

«Ständig wird die Erde gequält», klagte der römische Offizier Plinius, als er als Minenverwalter mitansehen musste, wie Sklaven in spanischen Bergwerken den Fels durchlöcherten, bis er wie ein poröser Knochen zusammenkrachte und ins Tal hinunter donnerte. «Wie Sieger blicken sie auf den Sturz der Natur.»

Rund achtzigtausend Tonnen Blei holten die Römer jedes Jahr aus dem Boden, um Wasserleitungen und Geschirr herzustellen, obwohl man die Giftigkeit an der graugelben Haut der Bergarbeiter erkennen konnte. Auch für die Herstellung von Leinenkleidern benutzte man giftige Stoffe, zahlreiche Arbeiter starben an Lungenkrebs und Tuberkulose. Abfälle entsorgte man in Flüssen, wie das heute noch in vielen Drittweltländern üblich ist. Die expandierenden Siedlungen holzten ganze Wälder ab, der Boden erodierte, Überschwemmungen waren die Folge.

Dass Dreckluft, Flüsse voller Fäkalien und verseuchte Böden die Menschen krank machen, wusste man bereits im alten Rom. Man ärgerte sich aber vor allem über den fauligen Gestank, der durch die Gassen wehte.

Plinius schrieb: «Wir vergiften selbst das, was uns leben lässt.» Er kam zum Schluss, dass der Mensch der Natur so lange schadet, bis sie ihm selbst schadet.

Ist das so? In der 20-Millionen-Metropole Neu-Delhi übersteigen an manchen Tagen die toxischen Schwaden die von der WHO gesetzte rote Linie um das Fünfzigfache. Oft verschlingt der Smog bereits um die Mittagszeit das Sonnenlicht. In der Liste der Städte mit der höchsten Luftverschmutzung finden wir sechs indische Städte. Dabei hat das Land hervorragende Ingenieure, Physiker und Chemiker.

Auch bei uns berichten Lungenchirurgen über eine Zunahme von kaputten Lungen. Während beim Klima noch über die Ursachen diskutiert wird, sind die Meinungen beim Thema Umweltverschmutzung einhellig.

In ihrer Nach-mir-die-Sintflut-Mentalität unterscheiden sich industrielle Naturausbeuter allerdings kaum von Asozialen, die ihren Müll überall liegen lassen. Besserung ist nicht in Sicht. Wahrscheinlicher ist eher die Optimierung des menschlichen Genoms, damit der Mensch ähnlich resistent wird wie die Ratten von Tschernobyl.

© Blick, Folge 38 vom 14. Juni 2019


 

37 Blick »The myth of the cancer-healing vegan blood«

Column, Claude Cueni

In ancient Rome were celebrating gladiatorial combat was originally part of the Funeral. The organizers wanted to honor the deceased with the diluted blood and the spectacle for a political office recommend. Gladiator blood was regarded as a miracle cure. It was used for the “cure” of epilepsy. Doctors contradicting each other. Nevertheless, the need remained for 500 years until the ban of the arena games, around 400 after Christ.

The gladiators died out, the remained but to believe. Charles Henri Sanson, the executioner of the French Revolution, wanted to be a doctor, but had to take the Henkerjob of the father. Kill instead of Heal. He reported in his diaries that each of onlookers huddled under the scaffold to the blood to absorb drops, seeping between the planks of wood through it, when the severed head plopped into the wicker basket. These blood-stained textiles it was said of a healing effect.

but think in Red

blood is always a Symbol for vitality and life force. It was the firm Conviction that you do not appease with blood the gods only, but also disaster to avert, and could cure the Ill. Blood rituals are as old as mankind. In all cultures, blood had a magical effect. Already Odysseus lured into the underworld, the souls of the dead with a blood sacrifice. But a religious coloring has often believe. In Christianity, the priest drinks the communion of the blood of Christ for the spiritual strengthening.

… and a pinch of Himalayan salt

While the country churches are constantly losing members, get an alternative Patchwork-religions of the inlet, because the need for community and spirituality remains the same, and so are looking for a number of Stops in a Mix of radical nutrition and fast rules, green fundamentalism, strictly regulated extremism and a pinch of Himalayan salt.

The most Militant among them, claim that vegan blood cancer heal. Anyone who has dies of cancer and non-vegan eats, it’s your own fault. The cancer vegan Mari Lopez preached last year, 500’000 followers, that chemo therapies are unnecessary. She died a few months later. How many Desperate have followed her advice, is not known.

37 Blick »Heilendes Gladiatorenblut« dt./engl.

deutsch / english


© Blick 2019 / Kolumne 37 vom 31. Mai 2019


The myth of the cancer-healing vegan blood – column, Claude Cueni

In ancient Rome were celebrating gladiatorial combat was originally part of the Funeral. The organizers wanted to honor the deceased with the diluted blood and the spectacle for a political office recommend. Gladiator blood was regarded as a miracle cure. It was used for the “cure” of epilepsy. Doctors contradicting each other. Nevertheless, the need remained for 500 years until the ban of the arena games, around 400 after Christ.

The gladiators died out, the remained but to believe. Charles Henri Sanson, the executioner of the French Revolution, wanted to be a doctor, but had to take the Henkerjob of the father. Kill instead of Heal. He reported in his diaries that each of onlookers huddled under the scaffold to the blood to absorb drops, seeping between the planks of wood through it, when the severed head plopped into the wicker basket. These blood-stained textiles it was said of a healing effect.

but think in Red

blood is always a Symbol for vitality and life force. It was the firm Conviction that you do not appease with blood the gods only, but also disaster to avert, and could cure the Ill. Blood rituals are as old as mankind. In all cultures, blood had a magical effect. Already Odysseus lured into the underworld, the souls of the dead with a blood sacrifice. But a religious coloring has often believe. In Christianity, the priest drinks the communion of the blood of Christ for the spiritual strengthening.

… and a pinch of Himalayan salt

While the country churches are constantly losing members, get an alternative Patchwork-religions of the inlet, because the need for community and spirituality remains the same, and so are looking for a number of Stops in a Mix of radical nutrition and fast rules, green fundamentalism, strictly regulated extremism and a pinch of Himalayan salt.

The most Militant among them, claim that vegan blood cancer heal. Anyone who has dies of cancer and non-vegan eats, it’s your own fault. The cancer vegan Mari Lopez preached last year, 500’000 followers, that chemo therapies are unnecessary. She died a few months later. How many Desperate have followed your advice, is not known.


deutsch


In alten Rom waren Gladiatorenkämpfe ursprünglich Bestandteil von Begräbnisfeiern. Der Veranstalter wollte den Verstorbenen mit dem verflossenen Blut ehren und sich mit dem Spektakel für ein politisches Amt empfehlen. Gladiatorenblut galt als Wundermittel. Es wurde für die «Heilung» von Epilepsie verwendet. Ärzte widersprachen. Trotzdem hielt sich der Brauch 500 Jahre lang bis zum Verbot der Arenaspiele um 400 nach Christus.

Die Gladiatoren starben aus, der Aberglauben blieb. Charles Henri Sanson, der Henker der Französischen Revolution, wollte Arzt werden, musste aber den Henkerjob des Vaters übernehmen. Töten statt Heilen. Er berichtete in seinen Tagebüchern, dass sich jeweils Schaulustige unter das Schafott drängten, um Bluttropfen aufzunehmen, die zwischen den Holzplanken hindurchsickerten, wenn der abgeschlagene Kopf in den Weidekorb plumpste. Diesen blutbefleckten Textilien sagte man heilende Wirkung nach.

Blut war stets ein Symbol für Vitalität und Lebenskraft. Man war der festen Überzeugung, dass man mit Blut nicht nur die Götter besänftigen, sondern auch Unheil abwenden und Kranke heilen konnte. Blutrituale sind so alt wie die Menschheit. In allen Kulturen hatte Blut eine magische Wirkung. Bereits Odysseus lockte in der Unterwelt die Seelen der Verstorbenen mit einem Blutopfer. Aberglauben hat oft eine religiöse Färbung. Im Christentum trinkt der Priester beim Abendmahl das Blut Christi zur spirituellen Stärkung.

Während die Landeskirchen laufend Mitglieder verlieren, erhalten alternative Patchwork-Religionen Zulauf, denn das Bedürfnis nach Gemeinschaft und Spiritualität bleibt bestehen, und so suchen Etliche Halt in einem Mix aus radikalen Ernährungs- und Fastenvorschriften, grünem Fundamentalismus, streng reguliertem Extremismus und einer Prise Himalaya-Salz.

Die Militantesten unter ihnen behaupten, dass Veganerblut Krebs heile. Wer an Krebs stirbt und sich nicht vegan ernährt hat, ist selber schuld. Die krebskranke Veganerin Mari Lopez predigte letztes Jahr ihren 500’000 Followern, dass Chemotherapien überflüssig sind. Sie starb wenige Monate später. Wie viele Verzweifelte ihrem Rat gefolgt sind, ist nicht bekannt.

36 Blick „Ist Gott impotent oder bösartig?«

 

© Blick 17. Mai 2019 / Kolumne 36


Es begann um 9.30 Uhr. Man schrieb den 1. November 1755, Allerheiligen in Lissabon. Die Strassen waren menschenleer. Die Stadtbewohner hatten sich in den Kirchen versammelt, um der Toten zu gedenken. Plötzlich bebte die Erde, die Gewölbe von über 100 Gotteshäusern brachen ein und begruben die Gläubigen unter sich. Wer schwer verletzt überlebte, erstickte an der gigantischen Staubwolke, die sich über den Trümmern erhob und den Himmel verdunkelte. Die brennenden Kerzen in den Kirchen und die offenen Feuerstellen in den Häusern entfachten verheerende Brände. Wer sich ans Ufer des Tejo retten konnte, wurde kurz darauf von zwanzig Meter hohen Wellen in den Tod gerissen. Der Tsunami flutete die Küsten Nordafrikas, und die Nachbeben brachten sogar im fernen Luxemburg eine Militärkaserne zum Einsturz. In den Trümmern von Lissabon stahlen und mordeten marodierende Banden.

Nach der Jahrhundertkatastrophe kämpften alle um die Deutungshoheit. Protestantische Geistliche hielten das Unglück für eine Bestrafung der katholischen Portugiesen, weil sie die falsche Konfession hatten und weil ausgerechnet an diesem Tag das Inquisitionsgericht tagen sollte. Katholiken wiederum erkannten eine Strafe Gottes für das dekadente Leben in der damals reichsten Stadt Europas. Dieser Deutungsversuch geriet jedoch ins Wanken, als die Menschen erfuhren, dass ausgerechnet das Rotlichtviertel die Katastrophe unbeschadet überstanden hatte. Wieso hatte Gott Prostituierte am Leben gelassen? Jeder hatte eine Meinung dazu, und da Meinungen nichts kosten, gab es viele davon.

Das Erdbeben markierte den Beginn der Erdbebenforschung und beeinflusste den Städtebau: Die Häuser erhielten Brandmauern, die Strassen wurden breiter. Aber das nachhaltigste Beben fand in den Köpfen der Europäer statt. Die Menschen fragten irritiert, wieso ein allmächtiger und gütiger Gott so viel Leid zugelassen hatte. Diese öffentlichen Debatten ebneten den Boden für Aufklärung, Wissenschaft und Vernunft.

Der schottische Philosoph David Hume schrieb: «Will Gott Böses verhindern, kann es aber nicht? Dann ist er impotent. Kann er es, will es aber nicht? Dann ist er bösartig.»


ENGLISH


Column by Claude Cueni on the earthquake of Lisbon 1755 / translation Adrian McDonalds

It began at 9.30 am. You wrote the 1. November 1755, all saints day in Lisbon. The streets were empty of people. The town residents had gathered in the churches to commemorate the dead. Suddenly, the earth shook, and the vaults of over 100 houses of worship, broke and buried the faithful among themselves. Those who survived seriously injured, choked on the gigantic cloud of dust that rose above the rubble, and the sky darkened. The burning candles in the churches and the open fires in the houses sparked devastating fires. Who could save to the banks of the Tagus, was ripped out of twenty-Meter-high waves in the death. The Tsunami flooded the coasts of North Africa, and the aftershocks brought as far as Luxembourg is a military barracks to collapse. In the rubble of Lisbon, marauding gangs, stole, and murdered.

After the century of disaster, all fought for the sovereignty of interpretation. Protestant clergy had the misfortune to be a punishment of the Catholic Portuguese, because they had the wrong religion and because, of all things, on this day the Inquisition days. Catholics detected, in turn, a God’s punishment for the decadent life in what was then the richest city in Europe. This interpretation of the trial but was shaken when the people heard that the red light district that had survived the disaster unscathed. Why had left God prostitute alive? Everyone had an opinion, and since opinions cost nothing, there were many of them.

The earthquake marked the beginning of the earthquake research and influenced the urban design: The houses were fire-walls, the roads were wider. But the most sustainable earthquake took place in the minds of the Europeans. The people asked irritated, why an omnipotent and benevolent God had allowed a lot of suffering. These public debates have paved the ground for enlightenment, science and reason.

The Scottish philosopher David Hume wrote: “is there to prevent the God of Evil, can it? Then he is impotent. He can do it, don’t want to do it? Then he is malicious.”

Claude Cueni (63) is a writer and lives in Basel. He writes every second Friday of the VIEWS.


FRANCAIS


Claude Cueni sur le Tremblement de terre de Lisbonne en Vue

Il a commencé à 9h30. On a écrit le 1. Novembre 1755, jour de la Toussaint, à Lisbonne. Les Rues étaient désertes. Les habitants de la ville avaient les Églises se sont réunis pour commémorer les Morts. Soudain la Terre trembla, les Voûtes de plus de 100 lieux de culte se sont effondrés, et les enterrèrent les Fidèles à se. Celui qui, grièvement blessé, a survécu, étouffait à la gigantesque Nuage de poussière, de Débris et, levant le Ciel obscurci. Les Cierges dans les Églises et les Cheminées dans les Maisons ont déclenché des Incendies dévastateurs. Qui se sur la Rive du Tage, de les sauver, a été, peu après, de vingt Mètres de haut, dans des Vagues de la Mort déchiré. Le Tsunami a inondé les Côtes de l’Afrique du nord, et les Répliques ont même apporté dans l’extrême Luxembourg une Caserne militaire de l’Effondrement. Dans les Ruines de Lisbonne ont volé et mordeten marodierende Gangs. Après la Jahrhundertkatastrophe se battaient tous pour l’Interprétation. Protestante Spirituelle gardé le Malheur, pour la Punition des Portugais catholiques, parce qu’ils la fausse Religion avaient et parce que, justement, ce Jour-là, le tribunal de l’Inquisition jours. Les catholiques, à leur tour, ont reconnu la Punition de Dieu pour la Vie décadente de l’époque, de Ville les plus riches d’Europe. Cette Deutungsversuch a cependant Vaciller, comme les Gens ont appris que, justement, le Quartier rouge de la Catastrophe, sans préjudice avait survécu. Pourquoi Dieu avait des Prostituées laissé la Vie? Tout le monde avait une Opinion, et parce que les Opinions ne coûte rien, il y avait beaucoup de celui-ci. Le Tremblement de terre qui a marqué le Début de l’étude des tremblements de terre et de l’influence de l’Urbanisme: Les Maisons ont reçu des Murs coupe-feu, les Routes ont été plus large. Mais le plus puissant Tremblement de terre a eu lieu dans l’Esprit des Européens. Les Gens demandaient irrité, et pourquoi, un tout-puissant et bienveillant de Dieu tant de Souffrances avait admis. Ces Débats publics ont préparé le terrain pour la Sensibilisation, de la Science et de la Raison. Le Philosophe écossais David Hume écrit: «Dieu Veut empêcher le Mal, mais ne peut pas? Ensuite, il est impuissant. Il peut, mais ne veut pas? Ensuite, il est méchant.» Claude Cueni (63) est un Écrivain et vit à Bâle. Il écrit chaque deuxième Vendredi.


 

35 Blick »Pfeffer auf dem Mond«

 

© Blick, Kolumne 35 vom 3. Mai 2019


Pfeffer auf dem Mond

Wenn eine Nervensäge im Mittelalter die Geduld seiner Mitmenschen strapazierte, wünschte man ihn ins Pfefferland. Man nahm irrtümlicherweise an, dass das Land, wo der Pfeffer wächst, am weitesten entfernt ist.

Pfeffer war damals unglaublich teuer, weil er auf einer monatelangen und gefährlichen Reise von Arabern und Venezianern auf dem Landweg von Indien nach Europa transportiert wurde. Nur vermögende Leute konnten sich Pfeffer leisten, also Adel und Klerus. Man nannte sie deshalb abschätzig «Pfeffersäcke». Das Gewürz war ein Statussymbol, zeitweise eine Zweitwährung, die mit Gold aufgewogen wurde. Wer also in Europa Pfefferkörner kaufen wollte, bezahlte eine «gepfefferte Rechnung».

Arme Leute, und das waren damals die meisten, würzten ihre Speisen mit Senfbrühe. Diese wurde so eifrig benutzt wie heute Ketchup. Zu jedem Essen «gab man seinen Senf dazu», auch das eine häufige Redewendung heute

Die ewigen Rivalen Spanien und Portugal teilten sich die Welt und wollten über das Meer die legendären Gewürzinseln erreichen. Der portugiesische Seefahrer Vasco da Gama fuhr der afrikanischen Küste entlang und entdeckte die Route nach Indien. Sein Landsmann Magellan fuhr hingegen für den Erzfeind Spanien Richtung Westen und fand die Passage zum Pazifik. Im September 1519 war er mit fünf Schiffen und 234 Männern aufgebrochen, nach knapp drei Jahren kamen 18 Überlebende zurück, vier Schiffe waren gesunken, aber das letzte war voll beladen mit Pfefferkörnern, Muskat und Zimt im Wert von 500 Golddukaten. Das entsprach den hundertfachen Expeditionskosten.

Magellan hatte nichts davon. Der philippinische Stammesfürst Lapu-Lapu hatte ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht beziehungsweise einen Speer durch die Brust gebohrt.

Magellans erste Weltumsegelung war der Auftakt zur blutigen Christianisierung Südostasiens und der Vorabend der Globalisierung. Mittlerweile liegt Asien vor der Haustür.

Deshalb wünscht man sich heute nervige Menschen nicht mehr ins Pfefferland, sondern auf den Mond. Es ist allerdings fraglich, ob es dort oben genügend Platz gibt.

34 Blick »Der Wolf kommt«


 

© Blick vom 20. April 2019


Der griechische Dichter Äsop, der vor rund zweieinhalbtausend Jahren lebte, ist kaum bekannt, berühmt ist hingegen seine Fabel vom jugendlichen Hirtenjungen, der immer wieder um Hilfe schreit («Der Wolf kommt!»). Die Dorfbewohner eilen zu Hilfe, kein Wolf weit und breit. Als dann der Wolf tatsächlich kommt, bleiben die Leute zu Hause.

Wer 1972 als Teenager eine Buchhandlung betrat, muss ganz schön erschrocken sein. Der Bestseller «Die Grenzen des Wachstums» war omnipräsent. Wer damals 16 war, ist heute 63, und falls er ab 1981 das Hamburger Magazin «Der Spiegel» gelesen und aufbewahrt hat, findet er heute in seiner Sammlung 38 Cover-Stories, die mehr oder weniger das Ende der Welt voraussagen: «Der Wald stirbt» (1981), «Wer rettet die Erde?» (1989), «Vor uns die Sintflut» (1995), «Achtung, Weltuntergang» (2006), um nur einige zu nennen.

Alles, was man zum ersten Mal erlebt, prägt sich wie ein Brandzeichen ein, egal, ob es das Sterben eines geliebten Menschen ist, der erste Sex oder die erste Fernreise in einen anderen Kulturkreis. Das gilt auch für die erste Schocknachricht.

Auch wenn der Weltuntergang noch auf sich warten lässt, so haben diese übereilten Prophezeiungen doch zu einer Sensibilisierung beigetragen.

Jugendliche, die noch kaum der Pubertät entronnen sind, werfen ergrauten Politikern vor, den Planeten zugrunde zu richten, weil sie altersbedingt die Folgen ihrer Tatenlosigkeit eh nicht mehr erleben werden. Das ist teilweise zutreffend.

Die Passivität der Erwachsenen hat aber auch damit zu tun, dass die Älteren seit 38 Jahren Weltuntergänge erleben und überleben und mittlerweile ähnlich reagieren wie die Dorfbewohner in der Fabel von Äsop. Einem Teenager, der noch vom hormonellen Tsunami getrieben wird und Halt in radikalen Schwarz-Weiss-Ideologien sucht, fehlt mangels Lebenserfahrung schlicht die Möglichkeit, etwas, das er zum ersten Mal erlebt, vernünftig einzuordnen.

Könnte er das, wäre ihm bewusst, dass das ungebremste Bevölkerungswachstum das grösste Problem der Menschheit ist. Es ist ein sehr heikles Thema, das man lieber ausklammert. So wie es auch schon die Betreiber von Hotel Mama gemacht haben.


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eBook, Paperback, Hardcover

33 Blick »Panik Wallfahrten«


© Blick, Kolumne 33 vom 5. April 2019


Wir brauchen keine Panik-Wallfahrten

Der italienische Universalgelehrte Galileo Galilei widerlegte 1614 die damals herrschende Meinung, wonach Luft kein Gewicht habe. Dann behauptete er auch noch, dass sich die Erde um die Sonne drehe. Mehr als 99 Prozent der damaligen Wissenschaftler waren anderer Meinung und bezeichneten Galileos Behauptungen als Blasphemie.

Der Astrophysiker Nir Joseph Shaviv sieht sich mit einer Ablehnung von 97 Prozent seiner Kollegen konfrontiert. Er sagt, Wissenschaft sei keine Demokratie. Der deutsche Bundestag lud ihn nach Berlin ein, um seine Thesen darzulegen.

Shaviv behauptet, dass die Klimaerwärmung im frühen Mittelalter wesentlich stärker war, weil die Sonneneinstrahlung höher und die Vulkantätigkeit niedriger war. Es sei irreführend, nur die letzten 100 Jahre für Klimamodelle beizuziehen. Viele halten seine Aussagen für «Quatsch». Aber besteht das Prinzip der Wissenschaft nicht gerade darin, als gesichert geltende Erkenntnisse permanent in Frage zu stellen?

Dass die kolossale Umweltverschmutzung die Gesundheit schädigt und vom Menschen verursacht wird, stellt niemand in Frage. Auch die Klimaerwärmung bezweifelt niemand. Strittig ist nur, ob sie eine jahrtausendealte Naturkonstante mit wechselnden Eis- und Hitzeperioden ist oder ganz oder teilweise vom Menschen verursacht wird.

Man kann nun die medial befeuerte Panik für die Erhebung neuer Abgaben nutzen. Man kann die Klimakeule zur neuen Nazikeule machen. Aber dem Klima ist das ziemlich egal. Gefragt sind Visionen. Ist historisches Wissen Voraussetzung dafür?

Wer hätte sich früher vorstellen können, dass eines Tages die stinkenden Dampflokomotiven durch elektrische Eisenbahnen ersetzt werden, kaputte Herzen durch gesunde, Menschen auf dem Mond landen und Telefone mobil werden?

Während wir darüber debattieren, was wir alles verbieten (oder besteuern) könnten, bauen die Japaner Wasserstoffautos und glauben, den CO2-Ausstoss der Neuwagen bis in 30 Jahren um 90 Prozent senken zu können. 

Die Welt von morgen braucht keine Panik-Wallfahrten, sondern Ingenieure und den Glauben von Jules Verne, wonach alles, was sich ein Mensch ausdenkt, eines Tages von einem anderen Menschen realisiert werden wird.


© Blick, Kolumne 33 vom 5. April 2019