Obama: Machtloser Moralist

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Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte reagiert heftig auf die Kritik von US-Präsident Obama. Er weiss, dass Amerika ihn nicht ignorieren kann.

Ich habe ein Drecksmaul», sagt der philippinische Präsident Rodrigo Duterte, «aber ich gebe euch eine saubere Regierung.» Seit seinem Amtsantritt am 1. Juli sind bereits über 2000 mutmassliche Drogendealer und -konsumenten aussergerichtlich erschossen worden. Mittlerweile erschiessen sich Mitglieder der rivalisierenden chinesischen und mexikanischen Drogensyndikate gegenseitig, Zivilisten begleichen offene Rechnungen und heften den Erschossenen Pappkartons mit der Aufschrift «Drogendealer» an die Brust, Menschenrechtsorganisationen protestieren.

Nulltoleranzstrategie

US-Präsident Obama wollte Duterte am Rande des Asean-Gipfels an die Menschenrechte erinnern. Duterte sagte einem Reporter, er sei Präsident eines souveränen Staates: «Wir sind schon lange keine Kolonie mehr. Ich bin niemandem Rechenschaft schuldig ausser dem philippinischem Volk.» Dann folgte ein zorniges «Putang ina», und Obama war nun in die Galerie der «Hurensöhne» aufgenommen und in bester Gesellschaft mit den katholischen Bischöfen, dem Papst, dem Uno-Generalsekretär und diversen Botschaftern. Dem Philippine Star diktierte «Dirty Harry» (Financial Times): «Ich schere mich nicht um Menschenrechte. Glaubt mir, es ist mir egal, was die sagen, dieser Krieg ist gegen Drogen. Schiessen und töten wird gelten bis zum letzten Tag meiner Präsidentschaft (2022).»

Obama, schwer beleidigt, verzichtet nun auf ein Treffen mit Duterte, obwohl er sich weder in China noch in Laos um die Einhaltung der Menschenrechte geschert hat. Doch Duterte weiss, dass die USA ihn nicht ignorieren können. Die Philippinen sind der wichtigste Standort für die Abhörstationen der National Security Agency (NSA) im pazifischen Raum. Die USA brauchen den Inselstaat, um Chinas Expansionsgelüste einzudämmen. Obwohl die Philippinen mit Peking wegen der Spratly-Inseln im Dauerclinch liegen, versucht Duterte eine Annäherung an China, ein Treffen mit Putin ist in Planung. Er wird sich nicht einschüchtern lassen. Unbeirrt verfolgt er eine blutrote Version von Rudolph Giulianis Nulltoleranzstrategie.

Die Menschen sind von der Gewalt in den Strassen traumatisiert und verehren ihren «Digong» wie einen von Gott gesandten Messias, selbst Nostradamus soll Dutertes Ankunft prophezeit haben. Die letzte Umfrage von Pulse Asia (August) ergab eine Zustimmung für Duterte von 91 Prozent («Big Trust»). Teddy Locsin, Starmoderator beim philippinischen Medienkonglomerat ABS-CBN, sagt: «Das Land ist in Anarchie versunken. Nur noch ein Cäsar kann das Problem lösen.» Er heisst Duterte, und sein Lieblingswort ist «son of a bitch».

© Die Weltwoche; 08.09.2016; Ausgaben-Nr. 36


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Alle meine Beiträge über die Philippinen 2016 auf https://www.cueni.ch/philippine-news-2016/

#chronos (1973)

intensivundgelassenElvis Presley brach am 14. Januar 1973 mit ­seinem legendären Konzert «Aloha from Hawaii» (Honolulu) sämtliche Rekorde: Erstmals in der Geschichte wurde der Auftritt eines Solokünstlers live via Satellit in über 40 Länder übertragen. In einigen Ländern lag die Einschaltquote bei über 70 Prozent, auf den Philippinen gar bei 90 Prozent. Mit gegen 1,5 Milliarden Zuschauer lockte der unangefochtene «King of Rock ’n’ Roll» mehr Zuschauer vor den Fernseher als seinerzeit Neil Armstrong auf dem Mond.

Vom Thron gestossen wurden in diesem Jahr zahlreiche Despoten und Diktatoren: In Ruanda putschte das Militär und übernahm die Macht, in Afghanistan putschte Mohammed Daoud Khan und rief die Republik aus, in Griechenland wurde Diktator Georgios Papadopoulos durch einen Militärputsch gestürzt, in Thailand wurde die Militärregierung nach Massenprotesten zum Rücktritt gezwungen und in Chile fiel der demokratisch gewählte sozialistische Präsident Salvador Allende einem Militärputsch zum Opfer. Mithilfe der USA gelangte Augusto Pinochet an die Spitze einer Militärjunta und versetzte fortan die Bevölkerung mit Folterungen, Verschleppungen und zahlreichen Morden in Angst und Schrecken.

Auch der Nahe Osten kam nicht zur Ruhe: Völlig überraschend griffen Ägypten und Syrien ausgerechnet am höchsten jüdischen Feiertag (Jom Kippur) Israel an und lösten damit den vierten arabisch-israelischen Krieg seit der Gründung des Staates Israel aus. Nach anfänglichen Erfolgen gegen das unvorbereitete Israel erlitt die arabische Allianz bereits nach 19 Tagen eine endgültige Niederlage. Eine Folge davon war der israelisch-ägyptische Friedensvertrag und die Anerkennung des jüdischen Staates durch Ägypten.

Um den Westen unter Druck zu setzen, erhöhte die Opec den Ölpreis von rund drei US-Dollar pro Barrel auf über fünf Dollar. Der Westen erlebte seine erste grosse Ölkrise. Sieben arabische Staaten verhängten zudem einen Lieferboykott gegen die USA und die Niederlande. In einigen Ländern wurde ein ­Sonntagsfahrverbot für Pkws angeordnet, die Autobahnen wurden am Wochenende zu Fussgängerzonen.

Kuba-Auto-Import-Verbot-Neuwagen-aufgehoben-Oldtimer-US-Cars-08Auch auf Kuba kam der Verkehr etwas zum Erliegen, obwohl Fidel Castro ein paar Truppen in den Nahen Osten geschickt hatte, um die arabischen Armeen zu unterstützen. Dass auf Kubas Strassen eher wenig Fahrzeuge verkehrten, lag nicht an einem Sonntagsfahrverbot, sondern daran, dass die USA das Embargo gegen Kuba weiterführten und der einst florierende Import amerikanischer Autos unterbunden war. So ­wurden die Oldies auf den Strassen Kubas nicht nur beliebte Kunstsujets, sondern auch Sinnbild für das Scheitern eines sozialistisch-autoritären Einparteiensystems. Fidel Castro prophezeite, dass die USA erst mit Kuba verhandeln würden, wenn ein Schwarzer Präsident und ein Südamerikaner Papst würde.

Dass man mit Kapitalismuskritik auch Multimillionär werden kann, bewies die britische Rockband Pink Floyd mit ihrer neuen LP «The Dark Side Of The Moon». Das legendäre Konzeptalbum verkaufte sich mittlerweile über 50 Millionen Mal, hielt sich 14 Jahre lang in den US Billboard-Charts und gilt heute als Jahrhundertwurf. «Money, it’s a crime. Share it fairly but don’t take a slice of my pie» (Geld ist ein Verbrechen, verteile es gerecht, aber Hände weg von meinem Anteil).

In der deutschen Fussball-Bundesliga ­missachtete Eintracht Braunschweig das bisher geltende Verbot von Leibchenwerbung und lief mit dem Jägermeister-Hirsch auf dem Trikot ins Stadion ein. «Ich trinke Jägermeister, weil mein Mami voll davon ist.»

© Basler Zeitung; 02.09.2016

#chronos (1956)

Unknown-11956 erschien im Magazin Fantastic Universe die Shortstory des schreibsüchtigen und drogenabhängigen Philip K. Dick. Sein «Minority Report» wurde 46 Jahre später von Steven Spielberg verfilmt. Manchmal sind die Erben tüchtiger als der Autor. Philip K. Dick war Atheist: «Die Realität ist das, was übrigbleibt, wenn man aufhört zu glauben.»

«Ich würde sogar die Sonne angreifen, wenn sie mir etwas zuleide täte!», sagte Kapitän Ahab als die Schiffsbesatzung seine Besessenheit kritisierte, den weissen Hai aufzuspüren und zu töten. John Huston verfilmte «Mobby Dick» nach dem gleichnamigen Roman von Herman Melville. Die Besetzung des Bösewichts mit dem liebenswürdigen Gregory Peck hielt die Kritik für eine krasse Fehlleistung, der Film floppte, heute wird er nur gerade für die aussergewöhnliche Licht- und Farbstimmung gelobt.

Erfolgreicher war der 21-jährige Elvis Presley, der nach seinem Wechsel vom regionalen SUN-Musiklabel zum nationalen RCA Label mit seinem Debütalbum gleich auf Platz 1 der Charts landete. Mit seinem erotischen Hüftschwung sorgte die «singende Tolle» für tumultartige Begeisterungsstürme und einen enormen Medienhype. Elternverbände, Religions­gemeinschaften und Lehrerorganisationen machten «Elvis the Pelvis» («Elvis, das Becken») für den Zerfall der Moral verantwortlich. Die TV Sender buchten ihn weiterhin, filmten seine Shows aber nur noch von der Hüfte aufwärts.

VictrolaZehn Jahre nach Kriegsende wurde Adolf Hitler auch noch vom Amtsgericht Berchtesgaden für tot erklärt, fand in Wien wieder der Opernball statt, warfen die USA ihre erste Wasserstoffbombe über den Marshall-Inseln ab, wurde in London Europas erstes Atomkraftwerk eingeweiht und in der wieder boomenden Bundesrepublik warb man Gastarbeiter aus Italien an, um den Mangel an Arbeitskräften zu kompensieren. Da die Arbeitsmigranten aus dem gleichen Kulturkreis kamen und die Regeln des demokratischen Rechtsstaates respektierten, war die Integration einfach und für beide Seiten ein Gewinn.

1956 plädierte Parteichef Nikita Chruschtschow am XX. Parteitag der KPdSU für eine friedliche Koexistenz zwischen Kapitalismus und Sozialismus, er kritisierte auch seinen ­georgischstämmigen Vorgänger Josef Stalin und bezeichnete ihn als «brutalen Despoten». Er verlangte im Zuge der Entstalinisierung den Personenkult zu beenden. Die Georgier fühlten sich in ihrem Nationalstolz verletzt, waren sie doch ein Leben lang stolz darauf gewesen, dass ein Georgier Russland regierte und die Welt in Atem hielt. Zornig stürmten sie die Tifliser Radiostation und das Telegrafenamt. Wie üblich sandte die Sowjetunion Panzer, die den Aufstand blutig niederwalzten.

hrushchev_503109506Ein halbes Jahr später proklamierte Ungarns Ministerpräsident die Neutralität und kündigte die Mitgliedschaft im Warschauer Pakt. Die Sowjetunion schickte erneut ihre Panzer. Über 2500 Ungarn verloren ihr Leben.

Beinahe vergessen: Am 29. Juni heiratete Marilyn Monroe den Schriftsteller Arthur Miller. Die Medien malten sich aus, wie grossartig die genetische Veranlagung des Babys sein würde angesichts seiner Eltern, dem Sexsymbol der 60er-Jahre und der Intelligenzbestie der Literatur. Doch Arthur Miller fragte: «Was ist, wenn das Baby den Verstand der Mutter und das Aussehen des Vaters hat?» Nachdem die meistfotografierte Frau ihrer Zeit heimlich die Tagebücher ihres Mannes gelesen hatte, trennten sie sich. Arthur Miller hatte sie als tablettensüchtige, unberechenbare und hilflose Kindfrau beschrieben, für die er nur noch Mitleid empfand.

#chronos (1943)

LittleprinceTrotz des unfassbaren Leids, das Millionen von Menschen während des Zweiten Weltkriegs (1939 – 1945) erfahren mussten, nahm das zivile Leben abseits der Kampfzonen ihren gewohnten Lauf. Während Millionen auf den Schlachtfeldern und im Bombenhagel starben, erblickten Janis Joplin, George Harrison, Mick Jagger, Robert De Niro, Catherine Deneuve und Jim Morrison das Licht der Welt, in New York erschien die Erstausgabe von Antoine de Saint-Exupérys »Der Kleine Prinz«.

Die Anti-Hitler-Koalition traf sich in der marokkanischen Stadt Casablanca zu einer geheimen Sitzung. US-Präsident Franklin D. Roosevelt und der britische Premierminister Winston Churchill einigten sich nach zehn Tagen auf das primäre Kriegsziel: Die bedingungslose Kapitulation Deutschlands, Italiens und Japans. Gemeinsam mit ihren Stabschefs entwickelten sie den Plan, den weltweit tobenden Krieg auf das europäische Festland zu verlagern. Gleichzeitig beschlossen sie die Verstärkung der Luftangriffe auf deutsche Städte. Amerikanische und britische Piloten warfen nun rund um die Uhr Bomben über Deutschland ab.

 

Hitlers Reichspropagandaminister Joseph Goebbels forderte im Berliner Sportpalast die Intensivierung des »Totalen Kriegs«. Zwei Mitglieder der Widerstandsgruppe »Weisse Rose« wurden hingerichtet, es waren die Geschwister Sophie und Hans Scholl.

Nachdem Hitlers SS im Vorjahr bereits eine halbe Million Juden aus Warschau ins Vernichtungslager Treblinka verschleppt hatte, versuchte sie die restlichen Bewohner zu deportieren. Nach wochenlangem Widerstand ging das Warschauer Ghetto in Flammen auf.

jan14-2-imgIn Stalingrad wurde Hitlers 6. Armee von Stalins Truppen vernichtet. Der Ausgang der Schlacht gilt als Wendepunkt des deutsch-sowjetischen Krieges. Im Pazifik standen sich Amerikaner und Japaner gegenüber. Im Juli landeten die Allierten auf Sizilien, Pius XII, der schweigende Stellvertreter, erhielt den Beinamen »Hitlers Pope«. Der Faschist und Diktator Mussolini (Duce del Fascismo), Ministerpräsident des Königreichs Italien, wurde von rivalisierenden Faschisten gestürzt und verschwand vorübergehend von der Bildfläche.

Durch einen Zufall entdeckt der Schweizer Chemiker Dr. Albert Hofman in den Labors des Schweizer Pharmaunternehmens Sandoz die Wirkung von Lysergsäurediäthylamid. Er hatte zufällig die Substanz durch die Haut aufgenommen und erlebte auf der Velofahrt nach Hause die halluzinogene Wirkung des LSD. In der Hippie Aera geriet das »saumässig gefährliche« (Hofmann) LSD als »bewusstseinserweiternde Droge« in Verruf. In seinem Werk »LSD – Mein Sorgenkind« schrieb er: „Dieser Bewußtseinszustand, der unter günstigen Bedingungen durch LSD, oder durch ein anderes Halluzinogen aus der Gruppe der mexikanischen sakralen Drogen, hervorgerufen werden kann, ist verwandt mit der spontanen religiösen Erleuchtung, mit der unio mystica.« Albert Hofman erlangte als Mister LSD Weltruhm und starb 102jährig im Baselbieter Leimental.

tintinactuel12_22012004»Ich möchte Herrn Tim sprechen!« Mit diesen Worten trat der zerstreute und fast taube Professor Tryphon Tournesol erstmals 1943 auf. Mit erstaunlicher Hartnäckigkeit versuchte er, Tim ein Tauchgerät in Form eines Haies zu verkaufen. Lesen konnten die Fans von »Tintin et Milou« diese Szenen im Vorabdruck von Hergés Album »Le Trésor de Rackham Le Rouge« (»Der Schatz Rackhams des Roten«) in der Brüsseler Tageszeitung »Le Soir«.

And one more thing: 1943 sagte Thomas Watson, Vorstandsvorsitzender von IBM: »ich denke, es gibt weltweit einen Markt für vielleicht fünf Computer.«

(c) 2016 Basler Zeitung

#chronos (1902)

1902GMCWer 1902 die Aufmerksamkeit des männlichen Geschlechts auf sich ziehen wollte, trug immer noch das Sans-Ventre-Korsett, das Ohne-Bauch-Korsett, das seitlich betrachtet, die berühmte S-Form zeigte. Die Feministin Anne de Rochechouart de Mortemart (1847–1933) hielt nichts von solchen Selbstkasteiungen. Sie war nicht nur die erste Französin, die den Führerschein machte, sondern auch gleich der erste Mensch, der einen Strafzettel wegen erhöhter Geschwindigkeit erhielt. Ob die Urnichte der Champagnerkönigin «Veuve Clicquot» ein Glas zu viel hatte, ist nicht überliefert. Auf jeden Fall hatte sie mit 40 km/h eine krasse ­Übertretung begangen. Die laufend verbesserten Leistungen der Automobile machten es den ­Fahrern zu­- nehmend schwer, das Tempo der «pferdelosen Wagen», wie sie damals noch hiessen, richtig einzuschätzen. Auf der Rennbahn lag der Rekord bereits bei über 100 km/h.

In Erwartung einer Beschleunigung auch bei normalen Strassenfahrzeugen entwickelte der deutsche Ingenieur Schulze einen Wirbelstrom-­Tachometer und meldete diesen 1902 beim ­Kaiserlichen Patentamt in Berlin an. Erste Entwürfe für ein solches Instrument hatte bereits Leonardo da Vinci gezeichnet, die ersten Tachos wurden jedoch erst 1817 von Diedrich Uhlhorn für Textilmaschinen eingesetzt, ab 1844 für Eisenbahnen. Schulze war jedoch der Erste, der einen Tachometer für ­Strassenfahrzeuge erfand und patentieren liess. Wie so oft leiden geniale Erfinder unter einer gewissen ­Inselbegabung, die sich nicht auf andere Lebensbereiche erstreckt. Mangels Fähigkeiten im unternehmerischen Bereich sah sich Schulze gezwungen, die Kommerzialisierung (und die Früchte) seiner Erfindung einem andern zu überlassen.

Bei Arbeiterunruhen in Batumi, einer Hafenstadt am Schwarzen Meer, wurde der 22-jähriger Russe Jossif Wissarionowitsch Dschugaschwili verhaftet. Zehn Jahre später sollte dieser Georgier den Kampfnamen «Der Stählerne» annehmen, es war der Diktator und Massenmörder Josef Stalin.

1902 hatte das Goldene Zeitalter der ­Antarktis-Forschung bereits begonnen, eine Expedition jagte die nächste, die Polarforscher entdeckten neue Inseln und gewannen ­geografische und naturwissenschaftliche Erkenntnisse. Besonders dramatisch verlief die erste deutsche Antarktisexpedition unter der Führung des unerschrockenen Geologie­professor Erich von Drygalski. Das Forschungsschiff blieb ganze 14 Monate im Eis stecken. Erich von Drygalski überflog mit einem ­Fesselballon die Unglücksstelle und brachte eine der ersten Luftaufnahmen der Antarktis mit nach Hause. Sein Bericht über die zweijährige Expedition umfasste zwanzig Bände und zwei ­Atlanten.

Neuland beschritt 1902 auch der Filmpionier Georges Méliès mit der Pariser Uraufführung seines 16-minüten Science-Fiction-Films «Die Reise zum Mond». Basierend auf den Romanen von Jules Verne und H. G. Wells erschuf er einen Klassiker der Filmgeschichte.

Mit der Vergangenheit hatte sich hingegen der Pfarrerssohn Theodor Mommsen (1817–1903) ein Leben lang beschäftigt. Der bedeutendste Historiker der Altertumswissenschaften erhielt 1902 für sein Jahrhundertwerk «Römische Geschichte» den Nobelpreis für Literatur. Er hielt wenig von Cicero, den er «der Partei der materiellen Interessen» zuordnete und schrieb, was man auch über einige Politiker der ­Gegenwart schreiben könnte: «Als Staatsmann ohne Einsicht, Ansicht und Absicht hat er nacheinander als Demokrat, als Aristokrat und als Werkzeug der Monarchen figuriert und ist nie mehr gewesen als ein kurzsichtiger Egoist.»

© Basler Zeitung; 22.07.2016

Facebook, Amazon und Meinungsfreiheit

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Dr. Udo Ulfkotte arbeitete 17 Jahre lang für die FAZ (Aussenpolitik). Zwischen 1986 und 1998 lebte er überwiegend in islamischen Staaten (Irak, Iran, Afghanistan, Saudi-Arabien, Oman, Emirate, Ägypten, Jordanien), schrieb Länderanlysen, Investitionsführer und war Referent der Bundesakademie für Sicherheitspolitik. Zusammen mit Peter Scholl-Latour schrieb er »Propheten des Terrors«.

Nun hat er zusammen mit einem ehemaligen Polizeibeamten ein Buch mit dem Titel »Grenzenlos kriminell« geschrieben. Ich kenne weder dieses Buch noch seine anderen Sachbücher. Gemäss Inhaltsverzeichnis kritisiert er unter anderem die Unterdrückung von Straftaten von Migranten. Ironischerweise hat ihn Facebook zuerst für einen Tag gesperrt und nach der erneuten Präsentation seines neuen Buches vollständig gelöscht. Neuanmeldung nicht mehr möglich… Das hat meine Neugierde geweckt… Aber auch Amazon meldet nun »Titel nicht lieferbar« Egal wie gut oder schlecht dieses Buch sein mag: Falls es keinen Straftatbestand erfüllt, sollten Promotion und Verkauf nicht verhindert werden. 


Artikel 5 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland:


(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.

(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.

#chronos (1927)

MexicoCity16Dec1927«Wer zur Hölle will Schauspieler reden hören?», fragte H. M. Warner von den Warner Brothers, als man ihm 1927 die Vorteile des Tonfilmes erklärte. Im Januar startete Fritz Langs Stummfilm ­«Metropolis» und floppte trotz Starbesetzung. Das in Schwarz-Weiss gedrehte Science-Fiction-Movie gilt heute als Klassiker der Filmgeschichte. Neun Monate später läutete der kommerziell äusserst erfolgreiche Film «The Jazz Singer» das Zeitalter des Tonfilms ein. Sam Warner hatte die ­Produktion gegen den erbitterten Widerstand ­seines Bruders durchgesetzt. Bereits drei Jahre später hatte der Tonfilm den mit den typischen Zwischentiteln angereicherten Stummfilm ­abgelöst.

Abgelöst wurde auch die ungarische Währung Korona, die als Folge des Ersten Weltkrieges ­inflationsbedingt massiv an Wert verloren hatte. Die Neue Währung Pengo hielt gerade mal neunzehn Jahre. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die durch eine erneute Hyperinflation zerstörte Währung durch den Forint ersetzt. Für vierhundert Quadrilliarden Pengo, also 400.000.000.000.000.000.000.000.000.000 Pengo, erhielt man einen einzigen Forint.

In Berlin crashte die Börse, als die Deutsche Reichsbank gegen die überhöhten Aktienkurse vorging. Der Aktienindex brach innerhalb von Stunden um 31,9 Prozent ein. Bereits zwei Jahre nach diesem schwarzen Börsenfreitag krachte auch die New Yorker Börse und löste die Weltwirtschaftskrise aus. Der amerikanische «Black Friday» war jedoch infolge der Zeitverschiebung in den USA ein «Black Thursday».

Für mehr Optimismus sorgte Charles Lindbergh, der alleine in seiner eigens für ihn konstruierten «Spirit of St. Louis» in einem Nonstopflug von New York nach Paris flog. Damit holte er sich den vom Hotelbesitzer Raymond ­Orteig ausgesetzten Preis von 25 000 Dollar für den ersten Alleinflug über den Atlantik. Seine ­einmotorige Maschine hatte der unbekannte ­Flugzeughersteller «Ryan Airlines» in nur gerade zwei Monaten entwickelt und zusammengebaut. Überschattet wurde Lindberghs Pioniertat durch die Entführung seines zweijährigen Sohnes Charles III., der trotz Bezahlung des Lösegeldes von 50 000 Dollar zweieinhalb Monate später ermordet aufgefunden wurde. Der Täter, ein ­vorbestrafter illegaler Immigrant, der bereits zweimal des Landes verwiesen worden war, wurde gefasst und neun Jahre später hingerichtet. Schuldig oder nicht schuldig, war das Thema diverser späteren Verfilmungen.

Grosses Aufsehen erregte auch die Hinrichtung zweier aus Italien eingewanderter Arbeiter, die sich in den USA der Anarchistischen Arbeiterbewegung angeschlossen hatten und wegen einem doppelten Raubmord angeklagt worden waren. Auch dieses Gerichtsverfahren war umstritten und fand eine dramaturgische ­Aufarbeitung in Giuliano Montaldos Film «Sacco und Vanzetti». Im Jahr 1977 wurden die beiden Italiener durch den Gouverneur von Massachusetts rehabilitiert.

Mehr Glück hatte der Immigrant und Elektro­ingenieur Edward Lasker, der als ­Schachmeister und Verfasser von Klassikern der Schachliteratur Berühmtheit erlangte. Weniger bekannt ist, dass der Tüftler 1927 die erste elektrische Muttermilchpumpe zum Patent anmeldete.

Wie alle gesellschaftlichen Entwicklungen fand auch die zunehmende Emanzipierung der Frau ihren Niederschlag in der Mode. Die ­unpraktischen grossen Hüte waren durch eng am «Bubikopf» anliegende Topf-Hüte ersetzt worden. Kleider, die den Körper einschnürten, waren nun verpönt, sportliche Lockerheit war angesagt, geradlinige Silhouetten, die nicht ­verhüllten, was man insgeheim zeigen wollte.

© Basler Zeitung; 08.07.2016

#chronos (1990)

1101900813_400Nachdem die Berliner Mauer am Abend des 9. Novembers 1989 am Freiheitsdrang der DDR-Bürger zerbrochen war, trat am 1. Juli 1990 die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion ­zwischen den beiden ungleichen Staaten in Kraft. Mit der Unterzeichnung des Deutsch-Deutschen Staatsvertrags war die Deutsche Demokratische Republik nach 28 Jahren nur noch Geschichte. Zu einem historischen Augenblick gehören auch prägnante Quotes. Oft kolportiert wird ein ­angebliches Zitat von Willi Brandt: «Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört.» Es gibt jedoch keine einzige Tonaufzeichnung, die die Urheberschaft des früheren Bundeskanzlers belegen könnte.

Trennen, was nicht zusammengehört, war ­hingegen das Motto der baltischen Staaten ­Estland, Lettland und Litauen, die 1940 von der Sowjetunion annektiert worden waren. Im ­Frühjahr 1990 erklärten sie nacheinander ihre Unabhängigkeit.

Zusammenführen, was nicht zusammen­gehört, war wiederum das Bestreben des ­Diktators Saddam Hussein, als er seine Truppen in Kuwait einmarschieren liess. Es war der Beginn des Zweiten Golfkrieges. Eine Koalition, angeführt von den USA und legitimiert durch die Resolution 678 des UN-Sicherheitsrates, startete die Offensive zur Befreiung Kuwaits. Der Krieg, in dem auch neue Taktiken und Waffen zum Einsatz kamen, wurde auch an der Informationsfront geführt: Handverlesene Journalisten (embedded journalists) wurden kämpfenden Militäreinheiten zugewiesen, täglich gebrieft und kontrolliert. Mit dem Kriegsreporter und ­Pulitzerpreisträger Peter Arnett, der vom Dach des Hotels Raschid aus berichtete, inszenierte CNN den Krieg als 24-Stunden-Liveshow. Sein erster Satz war: «Der Himmel über Bagdad ist erleuchtet.»

Roger Waters (Pink Floyd) gab anlässlich des Mauerfalls auf dem Potsdamer Platz das bis anhin grösste Konzert in der Geschichte der Rockmusik. Eine Viertelmillion Zuschauer besuchten das Open-Air-Konzert und sangen «We dont need no thought control». «The Wall» wurde weltweit per Satellit übertragen.

In der Charta von Paris wurde der Kalte Krieg formell beigelegt. Die 34 KSZE-Staaten bekannten sich zur Demokratie als Regierungsform und zur Achtung der Menschenrechte. Das Zentralkomitee der KPdSU gab das Machtmonopol der Partei auf, Michail Gorbatschow wurde zum neuen Präsidenten gewählt, in Moskau wurde das erste ­russische McDonald’s-Restaurant eröffnet. ­Gorbatschows Satz: «Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben», wurde seitdem oft zitiert, manchmal gilt auch: «Wer zu früh kommt, den bestraft das Leben.»

«Es wird keine Fortsetzung des Paten geben», wiederholte Francis Ford Coppola gebetsmühlenartig, wenn ihn Fans und Journalisten mit der Frage nach einem «Der Pate III» löcherten. Doch ein Blick auf sein tiefrotes Bankkonto liess ihn erschauern. Es erging ihm wohl wie Don Michael Corleone: «Grade als ich dabei war auszusteigen, ziehen sie mich wieder rein!» Das Drehbuch basierte erneut auf dem Roman von Mario Puzo. Der Film war in den 80er-Jahren angesiedelt und thematisierte die Skandale des Vatikans und die Neuausrichtung des Mafiabusiness: «Ich brauche keine Schläger. Ich brauche Anwälte!» Der Film wurde für sieben Oscars nominiert, erhielt aber lediglich eine goldene Himbeere für die schlechteste Nebendarstellerin. Geschmäht wurde ­überraschend Sofia Coppola, die Tochter des Regisseurs. Sie liess sich davon nicht unterkriegen und wurde eine erfolgreiche Regisseurin und Drehbuchautorin («Lost in Translation»).

Bob: «Schon lange verheiratet?»

Charlotte: «Danke. Zwei Jahre.»

Bob: «Ich endlose 25.»

© Basler Zeitung; 24.06.2016

Die ersten 50 Chronos Folgen erscheinen im Februar 2016 im Münster Verlag

Lieber Herr Afshar

es ist uns egal

Fahrad Afshar, Präsident der Koordination Islamischer Organisationen Schweiz (KIOS) kommentiert das Attentat in Orlando: «Der Islam toleriert generell keinen Austausch von Zärtlichkeiten und Intimitäten in der Öffentlichkeit, weder hetero- noch homosexuelle». Rechtfertigt er indirekt das Massaker?

Lieber Herr Afshar, religiöse und beliebig interpretierbare Schriften aus dem 6. Jahrhundert stehen bei uns nicht über der Verfassung. Bei uns ist Religion Privatsache wie Kuchenbacken oder Marathonlaufen. Es geht Sie überhaups nichts an, wenn ihre Nachbarin eine Lesbe, ihr Briefträger ein Homosexueller oder die Pizza von einem Ladyboy ausgeliefert wird.

Wenn Ihnen das nicht gefällt, müssen sie es trotzdem ertragen. Wenn Sie es nicht ertragen, steht es Ihnen frei, in eins der ca. 50 muslimischen Länder auszuwandern, die in den letzten 100 Jahren kein einziges Patent von Bedeutung angemeldet haben, weil sie an ihrer rückständigen und fortschrittsfeindlichen Religion gescheitert sind.

Ihre Anhänger migrieren in eine bessere Welt, aber diese Welt bietet eben gerade deshalb eine bessere Zukunft, weil wir nach blutigen Auseinandersetzungen eine säkularisierte Gesellschaft erschaffen haben, die Freiheitsrechte garantiert. Dazu gehört auch, dass sich Homosexuelle auf den Strassen küssen. Wir sind stolz auf unsere Freiheitsrechte! Wenn sich zwei Homosexuelle oder Lesben auf der Strasse küssen, ist das gelebte Freiheit.


Nachtrag: Auch für Herr Afshar gilt die Meinungsfreiheit. Sie gilt auch für mich. Weil er seine Aussage im Zusammenhang mit den Morden in Orlando macht, rechtfertigt er indirekt dieses Massaker und giesst Oel ins Feuer. Sat 1/NRW berichtete am 16. Januar 2016 über den Versuch zweier Nordafrikaner in Dortmund zwei Transvestiten zu steinigen. Genau deshalb sind die WORTE von Herrn Afshar verantwortungslos. Er weiss genau, dass er damit religiöse Fanatiker zu TATEN animiert. Jede Gesellschaft verliert, was sie nicht verteidigt.

#chronos (1906)

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Es begann um 05.12 Uhr in der Früh und dauerte nur gerade 43 Sekunden. Genug, um die beiden ­Erdplatten, auf denen San Francisco gebaut ist, um sechs Meter zu verschieben. Ganze Stadtteile stürzten ein und begruben die schlafende ­Bevölkerung auf einer Fläche von 13 Quadrat­kilometern unter den Trümmern. Nach dem Beben der Stärke 8,3 brachen überall Feuer aus, die von geborstenen Gasleitungen genährt wurden. Die Löscharbeiten waren schwierig, weil auch die Wasserleitungen zerstört waren und ­etliche Hausbesitzer ihre Häuser mutwillig ­abfackelten, da die Versicherungen bei Feuer, aber nicht bei Erdbeben Schadenersatz leisteten. ­Hunderte von Plünderern wurden ohne Vorwarnung erschossen.

Für das Automobil bedeutete das Jahrhundertbeben den Durchbruch. Galt das Auto bisher eher als Statussymbol der Reichen, bewiesen die Lkw-Konvois, die den Überlebenden Hilfe ­brachten, ihre Schnelligkeit und Robustheit unter Extrembedingungen.

Das Drama, das mittels Telegrafie, Print­medien und Fotografie weltweit verbreitet wurde, sorgte für globales Entsetzen. Wie schon nach dem Grossen Beben von Lissabon (1755) entbrannte eine Diskussion über die Theodizee, die der schottische Philosoph David Hume (1711–1776) damals wie folgt beantwortet hatte: «Will Gott Böses verhindern, kann es aber nicht? Dann ist er impotent. Kann er es, aber will es nicht. Dann ist er bösartig.»

In Frankreich wurde im gleichen Jahr ein Gesetz in Kraft gesetzt, dass Kirche und Staat vollständig trennt. ­Religion war nun Privatsache wie Kuchen backen oder ­Fussball spielen.

Ein anderer Erlass bewirkte die Rehabilitierung des jüdischen Offiziers Alfred Dreyfus. Der französische Artillerie-Hauptmann war von einem Pariser Kriegsgericht wegen angebliche Landesverrats verurteilt worden. Antisemi­tische, klerikale und monarchistische Printmedien ­diffamierten jeden, der die Rechtmässigkeit in Zweifel zog. Nachdem der Schriftsteller Emile Zola in seinem Artikel «J’accuse..!» Kritik geübt hatte, musste dieser gar aus dem Land fliehen. 1906 hob das Oberste Berufungsgericht das Urteil auf, Dreyfus wurde rehabilitiert.

Amerikanische Infanteristen besetzten die Republik Kuba und gliederten sie in das ­Verwaltungsgebiet der USA ein. Wenig zimperlich waren auch die Engländer in ­Britisch-Indien. Sie erwirkten mit dem Segen Chinas die totale Entmündigung Tibets. England erhielt das Exklusivrecht, in Tibet Handel zu ­treiben, Telefonleitungen und Strassen zu bauen und Militärstützpunkte zu errichten.

Wieso sind eigentlich Schafhaare im ­Gegensatz zu menschlichen Haaren dauerhaft gelockt? Um der Sache auf den Grund zu gehen, erlernte Karl Nessler (1872–1951) den Barbierberuf, tingelte durch Europa und verliebte sich in Paris in die schöne Katharina. Er bat jedoch nicht um ihre Hand, sondern um drei Strähnen ihres Haares. Nach drei Versuchen hatte er mit seinem selbst gebastelten Hitzestab nicht nur ihre ­Kopfhaut versengt, sondern die «Dauerwelle» erfunden. Sie heiratete ihn trotzdem. Mit seinem patentierten Lockenwickler wurde er vermögend und residierte später an der Londoner Oxford Street. Bei Ausbruch des Krieges wurde er als feindlicher Ausländer enteignet und interniert. Nach Kriegsende schaffte er in New York ein ­fulminantes Comeback mit 500 Mitarbeitern. Er verkaufte seine Firma und investierte den Erlös in Kupferaktien. Der Börsencrash von 1929 kam einer zweiten Enteignung gleich. Nach diesem Unglück kam auch noch Pech dazu: Sein Haus brannte nieder und mit ihm all seine ­Aufzeichnungen und Lizenzverträge.