Mama Weer All Crazee Now (Slade 1972)

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Rassismusdebatte im Reagenzglas. Made in Switzerland.


SP-Nationalrätin Yvonne Feri (54) wird Rassismus vorgeworfen, weil sie in der SRF-»Arenea« vom Freitag gesagt hat, US-Vize Kamala Harris könne »sowieso tanzen« weil sie als »dunkelhäutige Person den Rhythmus habe«.


Was soll an diesem Kompliment rassistisch sein?


1.

Wenn ich die philippinische (dunkelhäutige) Grossfamilie meiner Ehefrau Dina anschaue, muss ich sagen: Ja, die haben den Rhythmus im Blut, bereits Zweijährige zeigen mehr Rhythms  als manche weisse Profitänzerin. Dina tanzt aus purer Lebensfreude den halben Tag durch die Wohnung. Auch ihre Freudinnen aus Jamaika und Venezuela haben den Rhythmus im Blut. Auch Afrikaner haben den Rhythmus im Blut. Und erst die Brasilianerinnen… Je wärmer die Temperaturen, desto mehr kocht das Blut in den Adern.


Yvonne Feris Aussage entspricht der Realität. Sie hat ein Kompliment gemacht und muss sich dafür nicht entschuldigen: Nicht einschüchtern lassen, Kapuze hoch und ignorieren.


2.

Wer wirklich wissen will, wie Rassismus gelebt wird, der sollte sich mal in Afrika, Asien, Osteuropa oder in einigen US-Bundesstaaten umsehen. Was wir hier in der Schweiz erleben, sind die alltäglichen Unfreundlichkeiten, die jeder von uns erlebt. Sie werden als Rassimus bezeichnet, wenn die betroffene Person schwarz ist. Was wir hier erleben, ist die rituelle Empörung einer Handvoll privilegiert aufgewachsener Intellektueller, deren Weltbild von theoretischen Abhandlungen und touristischen Ausflügen geprägt ist. Sie deuten die Realität um – bis sie ihrer Ideologie entspricht.


3.

Das »Feministische Streikkollektiv Zürich« hat der SP-Linken Yvonne Feri mit der Selbstherrlichkeit religiöser Fundamentalisten  »rassistische Aussagen und Zuschreibungen« vorgeworfen und die Medien bringen das auf die Titelseite, als sei die ganze Schweiz entsetzt und ausser sich vor Empörung. Diese Debatten im Reagenzglas sind spiessiger als es unsere Eltern in den 1970er-Jahren jemals waren. Muss man einen Studienlehrgang in Rassismus- und Sexismusforschung absolviert haben, um die Vorwürfe zu verstehen? Kann ein zu langes Verweilen im universitären Milieu dem gesunden Menschenverstand schaden?


Es wäre Aufgabe der Medien, mitzuhelfen, die Grenze zwischen Verharmlosung und Übetreibung zu ziehen. Wenn jetzt selbst in den eigenen Reihen vermeintlicher Rassismus diagnostiziert wird, dann fühlt man sich unwillkürlich an Robespierre erinnert: Die Revolution frisst ihre eigenen Kinder. 


Zum Glück ist das alles Zeitgeist. Morgen lachen wir uns darüber krumm.


 

 

 

 

 

 

 

 

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