«Eine erstaunliche Erfindung. Aber wer sollte sie jemals benutzen wollen?», fragte US-Präsident Rutherford B. Hayes (1822–1893), als man ihm das erste Telefon präsentierte. Ein Jahr zuvor hatte bereits Western Union in einer internen Mitteilung festgehalten: «Das Telefon hat zu viele ernsthaft zu bedenkende Mängel für ein Kommunikationsmittel. Das Gerät ist von Natur aus von keinem Wert für uns.» Rutherford B. Hayes war der erste Präsident, der ein Telefon benutzte und trotzdem Zeit hatte, mit seiner Frau Lucy acht Kinder zu zeugen.
Modernisierungen gab es auch im fernen Japan. Als der Tenno, der Himmlische Herrscher und Kaiser, seine Macht erneuern wollte, schaffte er das Shogunat ab und strich die bisher geltenden Vorrechte der Samurai. Er verbot den traditionellen Haarknoten, das Tragen von Schwertern und hob die staatlichen Bezüge auf. In der Provinz Satsuma rebellierten darauf die Samurai und lösten eine Reihe weiterer Aufstände aus, die allesamt niedergeschlagen wurden.
Kriegerische Aufstände gab es auch auf dem Balkan. Unmittelbar nach den militärischen Auseinandersetzungen zwischen dem Fürstentum Serbien und dem Osmanischen Reich startete das Russische Kaiserreich auf bulgarischem Boden einen Krieg gegen die Türken. Als die russischen Truppen nur noch 60 Kilometer vor Istanbul standen, schritten die europäischen Mächte ein und erzwangen am Verhandlungstisch den Frieden.
Zu Verhandlungen kam es auch zwischen den Nez-Percé-Indianern und der amerikanischen Armee, die das vertraglich garantierte Reservatsgebiet um 90 Pozent reduzieren wollte. Man hatte Gold gefunden. Der legendäre Chief Joseph weigerte sich, das neue Bonsai-Reservat zu beziehen, und floh mit seinem Stamm nach Norden, Richtung kanadischer Grenze. Auf seiner viermonatigen Flucht siegte der «indianische Napoleon» in zahlreichen Schlachten und musste dennoch einen Tagesritt kurz vor der Grenze kapitulieren: «Ich bin müde. Mein Herz ist krank und traurig (…). Wenn der weisse Mann in Frieden mit den Indianern leben will, so kann er das. Gebt allen Menschen das gleiche Gesetz (…). Alle Menschen wurden vom grossen Geist erschaffen und alle sind Brüder.»
1877 schlüpften in Parma die ersten Nudeln aus den Barilla-Produktionsmaschinen. Pietro Barilla senior hatte das Unternehmen gegründet, das heute mit über 8000 Mitarbeitern rund drei Milliarden Umsatz macht. Noch heute ist Barilla zu 80 Prozent in der Hand der Familie Barilla. Ein Shitstorm fegte über die Nudelkönige, als CEO Guido Barilla in einem Interview mit einem italienischen Radiosender sagte: «Wir werden keine Werbung mit Homosexuellen schalten, weil wir die traditionelle Familie unterstützen. Wenn das Homosexuellen nicht gefällt, können sie Pasta eines anderen Herstellers essen.» Als die Boykottaufrufe die Nudelmaschinen ins Stottern brachten, entschuldige sich Barilla und änderte seine Nudelwerbung.
1877 kündigte Thomas Alva Edison ein Gerät zur Aufnahme und Wiedergabe von Tönen an, er nannte es Phonograph. Vom ihm soll das Zitat stammen: «Genie ist ein Prozent Inspiration und 99 Prozent Transpiration.»
1877 gewann Spencer William Gore, der Bruder des Bischofs von Birmingham, die erste Wimbledon Championship. Etwa zweihundert Zuschauer verfolgten seinen Sieg über William Cecil Marshall, der meistens an der Grundlinie stand und sich von Volleys überlisten liess. Ein Politiker meinte, einer Gesellschaft, die man damit unterhalten könne, dass zwei Menschen ein Ball hin- und herschlagen, sei eigentlich alles zuzutrauen.